würd ich wahrscheinlich dorthin gehen.

finnische präsidentschaftswahlen - spannend bis zum schluss!nach der ersten wahlrunde vor 2 wochen hätt ich ja nie gedacht, dass es noch so ein knappes rennen zwischen halonen und niinistö (könnt ihr seine bösen augen sehen?) wird.

dann heute um ca 14.00 uhr ein panischer anruf von anja (der halben finnin aus hamburg mit der berechtigung zu wählen): "ich hab gerade mit meinen eltern telefoniert. es steht 51 zu 49. ich muss unbedingt wählen gehen. kommst du mit?" klar. also rein in die warmen sachen und auf zur post. tja, die war aber zugesperrt und diente nur unter der woche als vorwahllokal. was tun? herumtelefonieren. wo kann man denn in kortepohja wählen gehen? in der schule (das hätten wir uns auch denken können, aber gut). also auf zur schule. an dieser stelle ein kompliment an anja: selten jemanden so motiviert gesehen, wenn's ums wählen ging. und dann - endlich im wahllokal - die ernüchternde mitteilung: nicht im wählerInnenverzeichnis, obwohl in kortepohja gemeldet. verdammt. da blieb uns nichts anderes übrig als wieder abzuziehen und auf die ersten ergebnisse warten.

die wahllokale hatten bis 20.00 uhr geöffnet. dh um 8 saßen wir vor dem fernseher um die ersten hochrechnungen zu verfolgen: 53,8 zu 46,2 bei einem auszählungsgrad von etwa 45 %. und dann hieß es eine stundelang die zahlen verfolgen, die sich mit jeder ausgezählten stimme mehr richtung niinistö verschoben... 1 stunde finnische wahlberichterstattung und einiges bangen später endlich das vorläufige endergebnis bei einem auszählungsgrad von 99,7 %:

• halonen 51,8 %
• niinistö 48, 2 %

das is ja gerade noch mal gut gegangen. aber tarja und ihre genossInnen sahen auch nicht gerade glücklich drein... als amtierende präsidentin hätte sie sich wohl auch ein deutlicheres ergebnis gewünscht.

da besucht mensch für nachrichen aus der heimat mal kurz den onlinestandard (sorry jungs, der zweite weg führte mich sofort zur presse, aber weil eh apa ...) und was muss ich als topthema lesen: heinrich harrer ist verstorben - und löst mit seinem tod natürlich sofort die obligate diskussion über schuld-wissen-bewältigen aus.

da ich mich schon oft genug dazu geäußert habe (wenn auch nicht hier) und nach "shrek" I und II sowie "lola rennt" einfach geistig nicht mehr im stande bin, die frage hier ausführlich abzuhandeln, möcht ich nur eines in den raum stellen: gewisse leute scheinen bewältigen mit nicht mehr darüber reden/es "endlich" ruhen lassen = vergessen zu verwechseln.

ich habe eine lieblingskommune. klingt eigenartig - ist es wahrscheinlich auch. sie liegt im weserbergland ca. 60 km südwestlich von hannover und ich war noch nie dort. alles was ich über die kommune weiß, weiß ich aus zeitungsartikeln bzw. durch ihre homepage. in der kommune leben derzeit 10 menschen gemeinschaftlich zusammen. 1997 haben sie die alte mühle von buchhagen und die dortige arbeiterInnensiedlung gekauft und renoviert.

wie ich eigentlich auf die kommune gestoßen bin? natürlich war ich nicht aktiv auf der suche nach einer "lieblingskommune". um ehrlich zu sein bin ich ganz einfach über einen satz aus der geschichte der gemeinschaft gestolpert:
"Im Sommer 1996 fanden sich ein paar reisende HandwerksgesellInnen zusammen, um erstmals ihre Vorstellungen und Träume von einem gemeinschaftlichen Leben und Arbeiten auszutauschen und sie nach und nach zu einem gemeinsamen Konzept heranwachsen zu lassen."

da bin ich dann irgendwie auf der seite pickengeblieben. dh abseits meiner wanderschaftsmanie hab ich mich für dieses lebensprinzip zu interessieren begonnen. ihre wichtigsten grundlagen sind "die gemeinsame Ökonomie, Gleichbewertung der Arbeit, das wöchentliche Plenum, die Entscheidungsfindung im Konsens, achtsamer Umgang mit der Natur und ihren Ressourcen, Auseinandersetzung mit diskriminierenden Strukturen und die Bereitschaft, sich kritisch mit den eigenen Verhaltensmustern auseinanderzusetzen" - wie hätte ich mich nicht für diese kommune begeistern können:-)

coca cola tötet. und zwar arbeiterInnen, die sich gewerkschaftlich organisieren wollen. ein videoauszug dazu auf kanalB.

am 15. dezember is es aus und vorbei: nie wieder "vera"! grund genug für den standard eine der wohl umstrittensten orf-moderatorinnen zum "kopf des tages" zu machen. ab wann bei mir persönlich die quotenqueen, deren gleichnamige sendung seit 1995 jeden donnerstag in orf2 gelaufen ist, gänzlich unten durch war? ich sage nichts. ich singe viel lieber!

"sag wie fühlst du dich, vera? sag jetzt bitte nicht, vera! dass du doch nur allen helfen wiiiiiillst, indem du mit gefühlen spiiiielst!"

(c) Stahl, 1998. die wohl bekannteste, weil verklagteste single der Band.

eine kreative und echt witzige antwort auf die "linz-ist-arsch-der-welt"-affäre: dobuschido